In Japan entsteht mit dem Hida Furukawa Station Eastern Development ein neues öffentliches Zentrum in Form einer traditionellen japanischen Schüssel. Sou Fujimoto verbindet damit Tradition mit Moderne – und ganz viel Natur.
Beim Namen Sou Fujimoto werden sich Architektur-Begeisterte wohl unweigerlich an Budapest erinnern. Denn in der ungarischen Hauptstadt eröffnete erst im Jänner 2022 eines der spektakulärsten Werke des japanischen Architekten: Mit dem von ihm entworfenen Haus der Musik entstand im Budapester Stadtpark ein extravagantes, aus 170 internationalen Projekten ausgewähltes Gebäude, das in Fachkreisen voller Begeisterung als zeitgenössisches architektonisches Meisterwerk bezeichnet wird.
Film-Vorbild
Es verwundert daher wenig, dass an Sou Fujimotos Projekte nicht nur von Expertinnen und Experten besonders hohe Erwartungen gestellt werden. Sein jüngst vorgestelltes mag diesen durchaus gerecht werden: Ein neues, multifunktionales Gemeinschaftszentrum im japanischen Hida, das Hida Furukawa Station Eastern Development.
Und diesmal sind es wohl vor allem Anime-Fans, die dabei an ein Meisterwerk erinnert werden: Denn Hida, in der japanischen Präfektur Gifu gelegen, war das Vorbild der fiktiven Stadt Itomori im Film „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ aus dem Jahr 2016. Der Film gilt als einer der besten und mit einem Einspielergebnis von über 380 Millionen US-Dollar bis heute als einer der weltweit erfolgreichsten Anime-Streifen aller Zeiten.
Vergangenheit & Zukunft
Doch die Region rund um Hida ist für mehr bekannt als für filmische Inspiration. Die umgebende Natur, insbesondere die außergewöhnliche Gebirgs- und Waldlandschaft, in die die Stadt eingebettet ist, machen aus der Gegend ein beliebtes Ausflugsziel. Und sie diente dem Studio des Architekten, Sou Fujimoto Architects mit Sitz in Tokio, als Vorbild für seinen Entwurf des Hida Furukawa Station Eastern Development, das seinen Namen von der benachbarten Furukawa Station, dem Hauptbahnhof der 25.000-Einwohner-Stadt, hat.
„Das Design ist eine riesige Landschaft, die Hidas Vergangenheit und Zukunft symbolisiert. Es hat die Form einer Schüssel oder eines Gefäßes, auf Japanisch Utsuwa genannt“, so das Studio. „Der einzigartige architektonische Raum wird den Besuchern ein besseres Bewusstsein für die majestätische Natur von Hida vermitteln.“
Dachpark
Das kreisrunde Zentrum wird auf insgesamt 21.300 Quadratmetern Veranstaltungsräume, verschiedene Geschäfte, ein Spa, eine universitäre Forschungseinrichtung, Studentenunterkünfte sowie einen Indoor-Sportplatz beherbergen. Die Einrichtungen sind rund um einen zentralen Platz gruppiert, über ihnen ruht die Dachkonstruktion auf um das Gebäude platzierten, weißen Säulen.
Das Dach stellt mit seiner Utsuwa-Form das Herzstück des Hida Furukawa Station Eastern Development dar. Mit zahlreichen runden Öffnungen versehen, die im Inneren des Zentrums für natürlichen Lichteinfall sorgen, fungiert das Dach als begrünter Park. Am tiefsten Punkt der „Schüssel“, am zentralen Hauptplatz des Gebäudes, kann es betreten werden.
Ad Astra!
Die am Rand aufsteigende Konstruktion gibt den Blick insbesondere in eine Richtung frei: himmelwärts. Dies symbolisiert einmal mehr die Natur, konkret die umgebende Berglandschaft. Auch sie versperrt den Blick in die Ferne, bringt einen aber dazu, nach oben zu schauen.
Die kreuz und quer durchführenden Wege lehnen sich an traditionelle Stadtlandschaften an, erläutern die Architekten. „Es soll Spaß machen, dort spazieren zu gehen.“
Das Projekt zielt auch darauf ab, die Touristenzahlen zu steigern und der Stadt neues Leben einhauchen. Pop-up-Funktionen und öffentliche Events sollen Besucherinnen und Besucher anlocken. Im Mittelpunkt werden dabei vermeintliche Gegensätze stehen: Tradition und Zukunft, Vielfalt und Konvergenz, Individualität und Gemeinschaft, Natur und Künstliches sowie Offenheit und Sicherheit.
In über 20 Jahren hat CEO Mette Kynne Frandsen das dänische Architekturbüro Henning Larsen zu dem gemacht, was es heute ist: ein Pionier, der weltweit nachhaltige Architektur von ikonischem Wert schafft. Bevor sie als CEO abdankt, hat sie uns noch ein Interview gegeben.
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